Heute Morgen habe ich an einem Seminar von Peter Mendelsohn / Quest teilgenommen, um besser beurteilen zu können, wie schwierig oder einfach eine Migration von Lotus Notes nach Microsoft Exchange/SharePoint ist. Gerade in der Kombination Microsoft Exchange & Microsoft SharePoint wird die Sache wirklich interessant, weil nur in der Kombination wirklich alle Aspekte abgedeckt werden, für die Lotus Notes eingesetzt wird.

In Gesprächen mit unseren Kunden kommt immer wieder das Thema Lotus Notes, neben der Nutzung als reine Mail- und Dokumentaustauschplattform werden auch teilweise höchst komplexe und individuelle Lotus-Anwendungen eingesetzt, und bei nötigen Erweiterungen oder Weiterentwicklungen – zu mindestens ist das der Eindruck aus unseren Gesprächen – ist die Neigung, in Lotus Notes-Datenbanken zu investieren eher gering. Das ist natürlich nicht repräsentativ, aber bei ansonsten vorhandener Microsoft-Infrastruktur stellt die Kombination Exchange/SharePoint eine interessante Alternative dar.

Die Migration von Notes nach Microsoft erfolgt in der Regel so:

  • Notes Mail -> Microsoft Exchange
  • Standard Lotus-Anwendungen (Document Library, Discussion Boards) -> Microsoft SharePoint
  • Sametime -> Office Communication Server
  • Individuelle Lotus Notes-Anwendungen -> individuelle, teils aufwändigere Migration nach Microsoft SharePoint. Hier gibt es keine einfachen Assistenten.

Im Detail können die Funktionen nachgelesen werden auf der Quest-Website oder in dem entsprechenden WhitePaper.

 

Per Assistent zur fertigen SharePoint-Site?

Unser spezielles Interesse liegt auf der Migration nach SharePoint. Wie einfach werden die typischen Notes-Objekte übertragen?

  • Quickplace
  • Domino.doc
  • Rich Text Documents
  • Bilder
  • Anlagen
  • OLE-Objekte
  • DocLinks
  • ACLS & Sicherheitseinstellungen für Dokumente
  • Notes Forms

So werden zum Beispiel RTF-Bilder aus Notes in Imagedateien (JPG) auf der Ziel-Website konvertiert und automatisch an der richtigen Stelle (zum Beispiel einem WIKI-Beitrag) eingelinkt. Interessant ist auch die richtige Übernahme von zugehörigen Berechtigungen. Auch interessant ist die Umwandlung von Notes Forms in Infopath-Formulare, die mit SharePoint 2010 eine weitere Aufwertung erfahren.

Mit Hilfe des Quest Notes Migrator for SharePoint gestaltet sich die Migration so einfach wie mit einem typischen Microsoft-Assistenten. Quelle und Ziel werden ausgewählt, die Feldzuordnungen/Mappings werden festgelegt, und die Migration wird gestartet. Das Ganze lässt sich weit gehend konfigurieren, z.B. mit einem Timer Job zu einem späteren Zeitpunkt ausführen.

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Fazit

An seine Grenzen stößt das Migrationstool bei der Übernahme von komplexeren Hierarchien, aber für weit gehend auf den Standardmodulen von Notes basierenden Lösungen scheint die Quest-Lösung sehr gut zu funktionieren. Insbesondere erledigen die Assistenten nicht nur die Neu-Anlage der Module in SharePoint/Exchange, sondern übernehmen auch die komplette Migration der Daten. Bei komplexeren Anwendungen fällt der manuelle Aufwand der Neuerstellung in SharePoint an und ein nicht zu unterschätzender Aufwand für die Migration der Daten. Das ist im Einzelfall zu prüfen.

Auf jeden Fall ist eine Migration bei näherer Betrachtung deutlich einfacher, als zunächst von uns erwartet.